Pfadfinder Stamm St. Sebastian Kuppenheim
Leiter stellen sich vor Wer sind eigentlich diese Leute, die den Pfadfinderstamm seit 60 Jahren mit Leben erfüllen? Die ihre Freizeit damit verbringen, um sich ehrenamtlich für Kinder und Jugendliche zu engagieren? Die sich nicht zu schade sind, im Sommer heimwehgeplagte Kinder im Sommerlager zu trösten, im Winter zur Frauenfastnacht lustige Tänze einzustudieren und im Frühjahr und Herbst feine Flammkuchen zu backen, damit die Jugendarbeit auch die nächsten 60 Jahre noch weitergeht? Wir haben einfach mal nachgefragt bei den Kuppenheimer Pfadfinderleitern. Hier das erste Exemplar: Sofian Barkaoui "An mich selbst glauben" Alter: 24 Funktion: Jungpfadfinder-Gruppenleiter Beruf: Feuerwehrmann Warum ich bei den Pfadfindern bin? Weil mich meine Großeltern dort geparkt hatten und es doch besser war, als ich zuvor vermutet hatte! Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann… …würde mir etwas fehlen!! Was meine Freunde über mein Hobby sagen? Nichts Negatives weil sie selbst Pfadfinder sind oder waren. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will? Spaß am Leben zu haben und es zu schätzen. Sie sollen daran interessiert sein, Unerforschtes zu erkunden. Das doofste an den Pfadis ist… …dass die Lager immer so schnell vorbei sind. Das coolste ist … anderen von alten Lagern und Erlebnissen zu erzählen, die nicht das Glück haben, so tolle Dinge erleben zu dürfen. Was ich gelernt habe … an mich selbst zu glauben und alle Menschen zu respektieren, in dem was sie tun und was sie sagen. Was ich noch lernen will …alles was nötig ist, um gute Jugendarbeit zu leisten. Wenn ich Baden-Powell, unseren Gründer, treffen würde, würde ich ihm sagen… …dass er ein cooler Typ war und etwas sehr Tolles ins Leben gerufen hat. Wenn er doch nur sehen könnte, wie sich seine Idee weiterentwickelt hat! Gut Pfad.
Pfadfinder Stamm St. Sebastian Kuppenheim
Eine echte Versuchung Temptation - die Versuchung, so hieß der diesjährige Beitrag der Kuppenheimer Pfadfinder bei der Frauenfastnacht. Dass die Pfadis sehr musikalisch sind, ist längst bekannt, dass sie aber auch an den Instrumenten wahre Genies sind, das führte die stets stilsichere Truppe eindrucksvoll vor. Die Narren belohnten so viel Kultur mit reichlich Applaus.
Annika Hönig “Dass sie auf andere offen zugehen” Alter: 24 Funktion: Wölflingsleiterin Beruf: Referendarin an einer Grund- und Hauptschule Warum ich bei den Pfadfindern bin: Weil der Grundgedanke, der hinter dem Verein steckt, mich überzeugt. Ich engagiere mich gerne im sozialen Bereich, arbeite gerne mit Kindern und Jugendlichen und finde es gut, dass die Pfadfinder für wirklich jeden Einzelnen die Möglichkeit bietet, gemeinsam auf spielerische Art und Weise zu lernen. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann hätte ich vermutlich nicht so viele gute Freunde, auf die man sich echt verlassen kann, hätte nicht so viele tolle, spannende und actionreiche Dinge erlebt und wäre bestimmt auch ein stückweit verschlossener gegenüber meinen Mitmenschen. Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Also das ein oder andere Mal hat man den Ausdruck "Heckenscheißer" sich schon anhören dürfen, aber ansonsten finden sie es alle ganz gut und sind daran interessiert, was man als Pfadfinder denn so tut. Außerdem finden es viele bewundernswert, dass man so viel Zeit freiwillig und vor allem ehrenamtlich sich für den Verein einsetzt. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will: Dass sie auf andere Menschen offen zugehen ohne die Vorurteile, die man hin und wieder hat in den Vordergrund zu stellen. Dass sie lernen, mit anderen in einer Gemeinschaft zu leben und zu handeln. Dass sie Dinge auch einmal freiwillig erledigen, selbst wenn sie einem nicht unbedingt die größte Freude bereiten. Dass sie ihren Mitmenschen gerne helfen und bereit sind, für andere etwas zu tun. Sie sollen ein Gruppengefühl entwickeln, dass ihnen im späteren Leben auch bestimmt helfen wird. Sie sollen lernen, die Dinge die man verspricht auch zu halten, somit zu seinem Wort zu stehen und falls es mal eine Niederlage geben sollte, nicht gleich den Kopf hängen zu lassen, sondern aufzustehen, daraus zu lernen und beim nächsten Mal die Sache eventuell anders angehen. Wäre zumindest schön, wenn die Kinder solche Dinge ein stückweit mitnehmen würden. Das doofste an den Pfadis ist: Da fällt mir jetzt gerade nichts dazu ein. Das coolste ist: Dass es einfach sauviel Spaß macht und man immer wieder neue Dinge erlebt!!! Was ich gelernt habe: mhh, Geduld, Offenheit gegenüber anderen, in einer Gruppe zu leben, mit Kindern zu arbeiten, dass manche Dinge einfach nicht so funktionieren, wie man sie eigentlich gedacht hatte, spontan zu sein, in einem Zelt eine Woche zu leben und auch mal ohne den Luxus einen Wasserhahn mit fließendem Wasser zu haben klar zu kommen Was ich noch lernen will: zum Beispiel, wie ich die Firststange ohne Hilfe vom Paddie auf das Zelt bekomme oder Feuer zu machen wenn alles nass ist. Das tolle daran ist, dass Dinge die ich nicht kann ein anderer dafür kann. Wenn ich B.P, unseren Gründer treffen würde, würde ich ihm sagen: "Cooler Typ! War eine Wahnsinns-Idee die Pfadfinder zu gründen. Danke!"
Bernd Wendelgaß “Verantwortung - auch fürs Spaghetti-Kochen” Alter: 40 Funktion: Leiter bei den Pfadfindern und Stammesvorstand Beruf: Maschinenbautechniker/ Qualitätswesen Warum ich bei den Pfadfindern bin: Damals 1981, weil viele meiner Klassenkameraden auch bei den Pfadfindern waren. Und heute, weil es immer noch Spaß macht, als Erwachsener Dinge zu tun, die man eigentlich nur Kindern zugesteht. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann hätte ich vielleicht nie Spaghetti kochen gelernt. Aber vor allem, wäre ich vermutlich, nie mit dem Rucksack durch Griechenland oder Korsika gelaufen und hätte nie so viel mit anderen erlebt. Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Die meisten kennen mein Hobby, weil sie selber Pfadfinder waren, und die anderen waren oft überrascht, was man als Pfadis so alles macht. Denn die meisten kannten oft nur die typischen Klischees. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will : Gemeinsam mit anderen am Leben Spaß haben, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Aber auch, dass man mit ganz einfachen Dingen ganz viel erleben und erfahren kann. Das doofste an den Pfadis ist, das es nichts Doofes gibt… oder doch? Außer vielleicht, dass unwissende Leute die Pfadfinder gerne in Schubladen stecken, in dies sie mit Sicherheit nicht hingehören. Das coolste ist, wenn man andere Pfadfinder trifft, sofort ins Gespräch kommt und es selbstverständlich ist, sich gegenseitig zu helfen. Was ich gelernt habe: Vor allem Vertrauen in mich selbst und dafür Verantwortung zu übernehmen. ( …zum Beispiel beim Spaghetti kochen) Was ich noch lernen will, meine Vorstandsschulung (Woodbadge) umzusetzen. Wenn ich B.P, unseren Gründer treffen würde, würde ich ihm sagen: Well done - Gut gemacht.
Florian Kohrt “Dann wäre ich nicht der, der ich bin...” Alter: 24 Funktion: Roverleiter Beruf: Industriemechaniker Warum ich bei den Pfadfindern bin: Meine Eltern haben mich damals bei den Pfadis angemeldet, und ich bin dabeigeblieben. Je länger ich dabei bin, desto besser wird es. Danke Mama und Papa. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann wäre ich nicht der, der ich bin Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Einige sind selbst bei den Pfadfindern, von denen ist also nicht Negatives zu erwarten. Die anderen haben ihre Vorurteile über die Zeit abgelegt und fragen auch immer wieder mal nach, wenn sie was wissen wollen. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will: Dass es fast nichts gibt, das unmöglich ist. Man muss es nur angehen. Und Spaß haben natürlich. Das doofste an den Pfadis ist: ??? Das coolste ist: Oooh, da gibt's so viele Dinge, die hier reinpassen würden. Vielleicht die Offenheit der Menschen, wenn wir woanders unterwegs sind. Was ich gelernt habe: Dinge ohne Nägel, sondern nur mit Seilen zu bauen Was ich noch lernen will: Einen Terminkalender zu benutzen, da fehlt mir im Moment die Disziplin Wenn ich B.P, unseren Gründer, treffen würde, würde ich ihm sagen: Super Sache, die Idee mit den Pfadfindern. Ich denke er könnte stolz auf sich sein.
Patrick Huck "Weil das echt coole Leute sind" Alter: 30 Funktion: Wölflingsleiter Beruf: Gruppenleiter Warum ich bei den Pfadfindern bin: Weil es einfach jede Menge Spaß macht. Hier kann ich Dinge erleben, die mir keine andere Gruppe bieten kann. Ich hab hier richtig viel gelernt und möchte dies nun an Jüngere weiter geben. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann hätte ich vermutlich nie ganz viele Menschen und Freunde kennen gelernt, die schon seit vielen Jahren meinen Lebensweg begleiten, zusammen mit mir erfolgreiche Jugendarbeit leisten und jede Woche auf ein Neues das Abenteuer Pfadfinder angehen. Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Die meisten waren oder sind selbst dabei. Alle anderen finden es ganz gut, dass ich mit Kindern was unternehme. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will: Dass sie sich ein eigenes Bild von der Welt machen sollen. Sie sollen lernen, ihre eigene Meinung zu bilden und diese zu vertreten. Hierbei sollen sie jedoch Verantwortung gegenüber sich selbst und der Gesellschaft übernehmen. Das alles mit der nötigen Menge an Spaß, Spiel und Naturverbundenheit. Das doofste an den Pfadis ist: Alles ist nur einmal: Einmal in der Woche Gruppenstunde, einmal im Monat Leiterrunde, einmal im Jahr Sommerlager, Leiterwochenende,…. Könnte von allem die doppelte Portion vertragen, den hier ist mehr wirklich mehr. Das coolste ist: Wenn man sieht, wie aus Alleingängern Gemeinschaftskinder werden. Wenn lebhafte Kinder lernen, sich in eine Gruppe zu integrieren, und wenn auch ruhige Kinder lebhaft werden und sich am Lagerfeuer bei Liedern und Rufen heißer schreien. Meine Mitleiter, weil das echt coole Leute sind, auf die man sich jederzeit verlassen kann, und die immer für einen da sind und das schon seit so vielen Jahren. Und natürlich Großlager. Freu mich schon richtig auf den Sommer, wenn wir mit 2500 anderen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Geist der Pfadfinderei leben. Hier könnt ich noch so viel schreiben. Was ich gelernt habe: Vor einer Gruppe zu stehen und einen Lagerfeuerabend oder eine Weihnachtsfeier zu moderieren. Mal eine Woche sich nur in einem Bach zu waschen. Auch mit 30 noch an Spielen für Kinder den nötigen Ehrgeiz zu behalten und dabei jede Menge Spaß zu haben. Was ich noch lernen will: Tschai kochen. Das können der Stambo und ich nicht. Das ärgert mich. Wenn ich B.P, unseren Gründer, treffen würde, würde ich ihm sagen: … was sich in den letzten Jahrzehnten so getan hat und ihm sagen, dass Pfadfinder einfach eines der besten Dinge ist, was der Welt hat passieren können.
Anne Lorenz “Ein respektvoller Umgang miteinander und der Umwelt” Alter: 21 Jahre Funktion: Jungpfadfinder-Gruppenleiterin Beruf: Gesundheits- und Kinderkrankenpflege-Auszubildende Warum ich bei den Pfadfindern bin: Zu den Pfadfindern bin ich gekommen, weil mein Vater mit Thomas Schoch bei den Pfadfindern war. Als meine Schwester Julia und ich im Grundschulalter waren, rief Thomas bei uns zuhause an und fragte, ob wir nicht Lust hätten bei den Wölflingen einzusteigen. Dabeigeblieben bin ich, weil es unheimlich viel Spaß macht immer wieder Neues auszuprobieren. Die Vereinsarbeit lebt von den Ideen der Kinder und Jugendlichen, was ich als Vorteil gegenüber anderen Vereinen sehe. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann würde ich bestimmt nicht so oft und gerne in der Natur unterwegs sein und hätte nicht gelernt, mich auch über kleine Dinge zu freuen. Außerdem hätte ich vielleicht nie erfahren, wer an den Kuppenheimer Jahrmärkten diesen super leckeren Flammkuchen macht! Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Einige Schulfreunde fanden es gut, dass ich in so einem Verein aktiv bin. Andere haben es belächelt und altbekannte Scherze wie "Heckenscheißer" darüber gemacht. Das hat mich allerdings nicht davon abgehalten dabeizubleiben. Außerdem habe ich bei den Pfadfindern wahre Freundschaften fürs Leben geschlossen. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will: Die Kinder sollen die Chance nutzen, ihre Freizeit in einer großen Gruppe mitgestalten zu können - denn auch junge Menschen brauchen einen Ausgleich zum stressigen Schulalltag und abwechslungsreiche Alternativen zu Fernseher oder Computer. Dabei ist mir ein respektvoller Umgang miteinander und mit der Umwelt wichtig. Das doofste an den Pfadis ist: Die Entfernung zu meiner Ausbildungsstätte in Freiburg. Zur Jungpfadfindergruppenstunde Dienstags pendele ich wenn möglich, das klappt aber nicht immer. Daher musste ich leider auch die Roverrunde verlassen. Das coolste ist, dass man bei den Pfadfindern Dinge fürs Leben lernt und man sich immer auf die Menschen um sich verlassen kann. Cool ist auch, dass man auf Lagern viel zu sehen bekommt und immer wieder gemeinsam die Höhepunkte Revue passieren lassen kann. Ich denke da zum Beispiel an unser Sommerlager 2008 in Schottland. Was ich gelernt habe: Ich habe gelernt, auf unebenem Boden ein Zelt aufzubauen, meine Wurst auf einem Stock zu grillen und selbst auf einem durchweg verregneten Lager Spaß zu haben. Vor allem aber hat mir die Pfadfinderei Selbstbewusstsein gegeben und mir gezeigt, dass man nie den Mut verlieren soll. Was ich noch lernen will: Es gibt noch so vieles zu lernen und erleben möchte ich auch weiterhin viel. Und das geht meiner Meinung nach ohne Ansprüche am besten. Wenn ich B.P, unseren Gründer treffen würde, würde ich ihm sagen, dass ich froh bin, dass er solch eine Bewegung ins Leben gerufen hat. Danke, B.P.!
Kevin Kummer "Was Neues ausprobieren" Alter: 22 Jahre Funktion: Wölflingsleiter Beruf: Elektroniker für Betriebstechnik Warum ich bei den Pfadfindern bin: Ein guter Freund aus Bischweier hat mich auf die Pfadfinder aufmerksam gemacht. Leider war ich schon zu alt für die Wölflinge und bin 2000 als Quereinsteiger direkt zu den Jungpfadfindern gekommen. Das Gruppenleben auf den Zeltlagern, hat mir so gut gefallen, dass ich dabei geblieben bin. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann wäre ich nicht der, der ich bin. Das Gruppenleben hat mich sehr geprägt. Ich hätte nie die vielen Freunde, die ich bei den Pfadfindern hab, kennen gelernt. Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Viele finden es gut, dass ich bei den Pfadfindern bin. Einige belächeln mich und fragen mich immer, ob ich ohnen Kekse verkaufen wolle. Doch das hat mich nie von der Überzeugung abgebracht, dass die Pfadfinder für mich das Richtige sind. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will: Sie sollen lernen, sich ihre eigene Meinung zu bilden und diese auch zuvertreten. Ich will ihnen zeigen, was im Gruppenleben wichtig ist und wie Teamwork funktioniert. Dabei darf der Spaß natürlich nicht zu kurz kommen. Das doofste an den Pfadis ist: Ich bekomme die zwei Wörter in keinen sinnvollen Zusammenhang. Das coolste ist: Man hat die Möglichkeit Dinge, egal welcher Art, einfach auszuprobieren. Für mich ist jedes Sommerlager wieder ein neues Abenteuer, auf dem es vieles zu Erleben gibt. Was ich gelernt habe: Vor einer Gruppe zu stehen und etwas zu erzählen und zu erklären. Ich habe gelernt, eine Tasche/Rucksack für eine Woche Sommerlager in weniger als 30 Minuten zu packen. Was ich noch lernen will: Leider halten sich meine Kochkünste in Grenzen. Wenn Paddie und Annika nicht so gut kochen könnten, müssten wir jeden Tag auf dem Sommerlager Pizza bestellen. Wenn ich B.P, unseren Gründer treffen würde, würde ich ihm sagen: Haste gut gemacht!
Die Leiterrunde im internationalen Pfadfinderzentrum in Kandersteg Das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden hat die Leiterrunde der Pfadfinder. Das jährliche Leiterwochenende führte uns in das internationale Pfadfinderzentrum in Kandersteg. Dort angekommen erlebten wir gleich eine Überraschung. Aus den Werbeplakaten für das 90-jährige Jubiläum des Zentrums lachten uns unser Stammesvorstand Bernd und Teile des Pfadfindertrupps entgegen. Dann richteten wir unseren Lagerplatz ein, machten einen Abstecher ins Dorf Kandersteg und beendeten den Abend mit einer Orgie aus gegrillten Steaks und Würstchen. Am nächsten Morgen standen wir sehr früh auf, so dass wir pünktlich um 9 Uhr zur Wanderung auf den Gemmipass starten konnten. Schon am ersten Anstieg troff der Schweiß nur so und mancher Blick ging sehnsuchtsvoll zur Gondel, die über uns hinweg schwebte. Nachdem wir die erste Hürde gemeistert hatten, ging es nur noch sanft ansteigend weiter, und wir konnten die alpine Landschaft genießen. Leider wurde der Blick auf die Gipfel immer wieder durch dichte Wolkenmassen verhüllt, die uns aber wenigstens mit Niederschlägen verschonten. Nach etlichen Stunden über einige Schneefelder und vorbei an Seen, in denen noch Eisschollen trieben, erreichten wir unser Ziel auf 2.400 Metern. Wir genossen den Blick ins Tal nach Leukerbad, genehmigten uns einen Kaffee und machten uns dann auf den Rückweg. Dabei teilten wir uns. Die Fuß- Schuh- und Sonnenbrandkranken gingen den gleichen Weg zurück und ersetzte den steilen Abstieg durch eine Gondelfahrt. Der Rest setzte seinen Weg mit einem Aufstieg zum Schwarzgrätli fort. Bald stellte sich heraus, dass sie die Erstbesteigung 2013 vornahmen. Der Weg war streckenweise abgerutscht und kaum noch zu erkennen. Der Abstieg über das Üschinental hatte es dann wirklich in sich. Der Weg war unter riesigen Schneefeldern verborgen, vollgesogene Geröllfelder kamen gern ins Rutschen beim Drauftreten und normalerweise harmlose Rinnsale waren jetzt in der Schneeschmelze fast unüberwindbar reißende Bäche. Damit wurde der Rückweg zu einem unverhofften Abenteuer, das aber gemeinsam gemeistert wurde. Durch die Hindernisse kam der Zeitplan allerdings schwer durcheinander und wir waren erst um 9 Uhr abends zurück am Lagerplatz. Dort erwarteten uns ein köstlich schmeckendes Chili con carne und zum krönenden Abschluss des Abends eine Feuerzangenbowle. Am nächsten Morgen ging mancher Teilnehmer etwas "unrund". Trotzdem verbrachten wir den Morgen damit, uns das weitläufige Zeltgelände anzuschauen, das sich am Samstag auch deutlich mit anderen Pfadfindern gefüllt hatte. Für einige war es der erste Besuch hier, andere waren seit vielen Jahren nicht mehr hier gewesen. Nach dem für Pfadfinder obligatorischen Erwerb von Abzeichen machten wir uns dann auf die Heimreise.
Wolle (Wolfgang) Wetzel "Nie mehr Ersatzbank" Alter: 34 Jahre Funktion: Stammesvorstand Beruf: Personalreferent Warum ich bei den Pfadfindern bin: Weil es mit meiner Fußballerkarriere nicht so funktioniert hat und mir das wöchentliche Ersatzbanksitzen auf Dauer keinen Spaß gemacht hat. So bin ich bei den Pfadfindern gelandet, wo ich auch viel draußen sein konnte und auch viel Bewegung hatte. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann hätte ich mehr Zeit. Es würde mir aber viel fehlen - tolle Leiter, tolle Kinder, jede Menge Abenteuer auf Lagern und Wochenenden, … Was meine Freunde über mein Hobby sagen: früher wurde ich für mein Hobby und Engagement zum Teil belächelt, heute stehen die Freunde voll und ganz dahinter. Kein Wunder, war ein Großteil des Freundeskreises doch selbst bei den Pfadis. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will: Gruppenkinder habe ich mittlerweile ja keine mehr. Der Leiterrunde will ich aber mit Rat und Tat zur Seite stehen und dazu ermutigen neue Dinge zu wagen und auszuprobieren, die im ersten Moment vielleicht unmöglich erscheinen. Das doofste an den Pfadis ist: dass jedes Lager, jedes Hüttenwochenende und jede Gruppenstunde mal zu Ende geht. Das coolste ist: dass man Dinge ausprobieren kann, die einem anderswo nie eingefallen wären, und dass ich die Möglichkeit hatte mit Freunden Europa und die Welt zu erkunden. Was ich gelernt habe: zu kochen, Feuer machen, Unmögliches möglich zu machen, Feuer zu spucken, über Glasscherben zu laufen, dass Pfadfinder - egal welcher Nation den gleichen Spirit leben. Was ich noch lernen will: am Lagerfeuer ohne Liederbuch und Akkorde Gitarre zu spielen und natürlich auch noch richtig zu singen. Wir Pfadis können nämlich alles, außer singen. Wenn ich B.P, unseren Gründer treffen würde, würde ich ihm sagen: dass er ein Visionär war und durch die Gründung der Pfadfinderbewegung Großes geleistet hat.
Matthias Stemmle "Unendlich viel Spaß" Alter: 26 Funktion: Jupfi-Leiter Beruf: Fachinformatiker - Systemintegration Warum ich bei den Pfadfindern bin: Daran kann ich mich gar nicht mehr so wirklich erinnern, aber ich glaube, meine Oma hatte mich damals dorthin geschickt. Dabei geblieben bin ich, weil es unendlich viel Spaß macht. Wie man so schön sagt, einmal Pfadfinder immer Pfadfinder. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann würde mir vermutlich etwas fehlen. Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Die meisten sind oder waren selbst dabei, und die anderen kennen mich nicht anders. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will: Dass man selbst bei Dingen, die einem nicht wirklich viel Spaß machen, sehr viel Spaß haben kann. Das doofste an den Pfadis ist, dass man auch als Pfadfinder das Wetter nicht beeinflussen kann. Das coolste ist, dass man alles ausprobieren kann. Auch Dinge die unmöglich scheinen, möglich zu machen. Aber das allercoolste ist die tolle Gemeinschaft, die wir bilden. Was ich gelernt habe: viel, sehr viel. Zum Beispiel Kochen über offenem Feuer, 14 Tage in einem Zelt zu wohnen, einen Tisch selbst zu bauen. Wie man Teig für Flammkuchen macht, Flammkuchen belegt und backt. Was ich noch lernen will: Man lernt nie aus, deswegen lass ich mich einfach überraschen und bin gespannt, was es bei den nächsten Lager alles Neues zu erleben und erlernen gibt. Wenn ich B.P, unseren Gründer treffen würde, würde ich ihm sagen: Danke! 1 nice Idee. *like*
David Walz "Pfadfinderei lässt mich nicht mehr los" Alter: 21 Funktion: Roverleiter Beruf: Ausbildung zum Finanzassistent Warum ich bei den Pfadfindern bin: Ich habe als Kind von den Pfadfindern in Kuppenheim gehört. Nachdem ich dann das erste Mal eine Truppstunde besucht hatte, hat mich das Leben als Pfadfinder nicht mehr losgelassen. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann hätte ich sehr viele schöne Momente und Abenteuer nicht erleben dürfen, und ich hätte viele gute Freunde nie kennen gelernt. Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Viele können sich darunter nichts vorstellen. Sie glauben, dass man als Pfadfinder nur im Wald umherstreift und nach neuen Wegen sucht. Andere finden es toll, wenn ich ihnen erzähle, was wir bei den Pfadfindern so alles machen. Jedoch denken sie, sie wären zu alt, um noch Pfadfinder zu werden. Aber ich kann nur sagen: Für die Pfadfinderei ist man nie zu alt. Was ich meiner Gruppe unbedingt vermitteln will: Ich möchte ihnen zeigen, wie viel Spaß man als Rover haben kann, und dass man in der Gruppe so gut wie alles auf die Beine stellen kann. Das doofste an den Pfadis ist, dass man die Zeit, die man als Kind bei den Pfadfindern erlebt hat, nicht noch einmal bestreiten kann. Das coolste ist, dass man immer wieder aufs Neue Aktionen starten und Dinge erleben kann, welche man sonst nie machen könnte. Was ich gelernt habe: Bei den Pfadfindern lernt man, von klein auf, was Teamwork bedeutet und auch das Sprechen mit und vor einer Gruppe fällt mir heute viel einfacher. Dass man auf einem Lager alles selbst aufbauen kann, hätte ich mir früher auch nie vorstellen können. Was ich noch lernen will: Das Knotenbinden liegt mir so gar nicht. Auf dem Lager müssen die anderen die Knoten binden, während ich damit beschäftigt bin, meine Finger zu entknoten. Wenn ich B.P, unseren Gründer treffen würde, würde ich ihm sagen: Danke, dass du so etwas Tolles ins Leben gerufen hast.
Judith Hönig “Coole Idee, die viele Menschen zusammenbringt” Alter: 23 Funktion: Jupfi-Leiter (aktuell pausiernd) Beruf: Studentin, die momentan ihr Praxissemester in Dänemark absolviert. Warum ich bei den Pfadfindern bin: Weil mein Vater und meine beiden Schwestern dort waren und viel Spaß dabei hatten. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann wäre ich wohl um einige Erfahrungen ärmer und in bestimmten Hinsichten ein anderer Mensch Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Diejenigen, die die Pfadfinder nicht kannten, belächelten mein Hobby zunächst, änderten aber schnell ihre Meinung. Alle anderen waren zum Großteil selbst bei den Pfadfindern. Was ich meinen Gruppenkindern unbedingt vermitteln will: Dass man bei den Pfadfindern wichtige Erfahrungen für die Zukunft sammeln kann und es nicht darauf ankommt, ob ein Hobby allgemein als "cool" gilt oder nicht. Das doofste an den Pfadis ist: Dass ich momentan nicht dabei sein kann. Das coolste ist: Natürlich die vielen außergewöhnlichen Erlebnisse, die man mit seiner Gruppe hat und speziell für mich auch, dass man nach längeren Pausen immer wieder willkommen ist. Was ich gelernt habe: Einiges, wie zum Beispiel auch bei schlechtem Wetter Spaß zu haben, aber vor allem aus allen Situationen irgendwie das Beste zu machen. Was ich noch lernen will: Zum Beispiel, wie man unsere Lager-Medaillen herstellt, da ich das noch nie gemacht habe. Wenn ich B.P, unseren Gründer treffen würde, würde ich ihm sagen: Dass er eine sehr coole Idee hatte, die viele Menschen zusammen bringt.
Thomas Schoch “Für jedes Problem gibt es eine Lösung” Alter: 43 Funktion: Vorsitzender des Fördervereins und Rechtsträgers Beruf: Sachverständiger Warum ich bei den Pfadfindern bin: Die damals neu gegründete Wölflingsmeute machte mich und meine Eltern neugierig. Wenn ich nicht bei den Pfadfindern wäre, dann hätte ich vieles verpasst und vieles nicht gelernt. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wie meine Zeit ohne Pfadis verlaufen wäre. Was meine Freunde über mein Hobby sagen: Die meisten sind ehemalige Pfadfinder und wissen was läuft. Manchmal wär' es schön, ein bisschen mehr Zeit für sie zu haben. Das doofste an den Pfadis ist, dass die Zeit als Gruppenkind spätestens mit den Rovern endet. Das coolste ist, dass sich meine Tochter jetzt auch auf jede Meutestunde freut. Was ich gelernt habe: Dass Wanderschuhe ohne Sohlen gute Notlaufeigenschaften haben. Soll ich alles aufzählen? Kurzfassung: Die Pfadfinderei ist so vielseitig. Für jedes Problem gibt es eine Lösung. Was ich noch lernen will: Ich freue mich auf interessante Herausforderungen. Wenn ich B.P, unseren Gründer, treffen würde, würde ich ihm sagen: Super Idee. Du warst Deiner Zeit weit voraus und hast die Jugend der Welt positiv verändert.